Social Media Strategien werden im Geschäftsleben immer beliebter. Es handelt sich keineswegs um einen eindimensionalen Weg direkt zum Kunden. Der Austausch steht im Vordergrund. Und genau daher ist eine gute Strategie geboten.
In Foren, mit Blogs und auf Kanälen wie YouTube, Twitter und Facebook beispielsweise ist der Austausch mit Kunden und Geschäftspartnern wunderbar möglich. Die Einbindung in Social Media bringt auch für die Suchmaschinenoptimierung sehr viel. Die sogenannten Likes, die beispielsweise Fans einer Marke auf der Plattform Facebook abgeben, bewertet Google als hervorragend und wertet damit die favorisierten Webangebote auf. Zudem lernt der Unternehmer, was sich seine Zielgruppe wünscht und was sie bewegt. Auch die Bekanntheit einer Marke bzw. eines Unternehmens steigt damit an. Klar, dass so auch die Kundenbindung zunimmt und Wettbewerbsvorteile entstehen. Das sind wichtige Argumente, die für die Einbindung von Social Media sprechen – gerne auch international.
Viele Geschäftsleute expandieren und weiten ihr Business auf andere Länder und Kontinente aus. Weil immer mehr Menschen über einen Online-Anschluss verfügen, steigt auch die Zahl der potenziellen Kunden. Wie verhält sich aber ein Deutscher am geschicktesten im Kontakt mit Menschen aus aller Welt? Ist eine Strategie, die in Deutschland funktioniert, automatisch auch in China angebracht? Die Antwort ist Nein.
Gespür für Sprache in den Social Media
Die Zielgruppenansprache erfordert sichere Sprachkenntnisse. Ein falsch interpretiertes Wort kann schon ein Fettnäpfchen sein. Wenn eine Werbebotschaft gestammelt daherkommt, erntet sie höchstens mitleidiges Lächeln. Kunden lassen sich damit kaum gewinnen. Knackig, klar und in bester Sprachqualität sollten die Aussagen sein, um Zielgruppen zu erreichen. Dabei ist es nicht allein eine Sache der Fremdsprache, auch fundiertes kulturelles Wissen ist wichtig. Denn sowohl in Spanien als auch in Südamerika wird spanisch gesprochen. Doch die Mentalität und die Kultur entscheidet sich deutlich von Land zu Land.
Respekt für Kultur zeigen: kulturelle Unterschiede beachten
Ein Facebook-Profil ist eine gute Idee, um Fans und Kunden zu gewinnen. Dafür sind aber die Inhalte genau abzustimmen. Jeder Geschäftsmann, der seine Seiten mit Leben füllen möchte, braucht eine Idee von den Wünschen seiner Zielgruppen. Und nicht jede Kultur hat den gleichen Humor. Amerikaner lachen über andere Dinge als Chinesen. Das zeigt schon ein Fernsehspot von Nike aus dem Jahr 2004. Ein Basketball-Star spielt hier gegen chinesische Drachen und einen Kung-Fu-Meister und besiegt sie. Den Spot fanden die Chinesen gar nicht lustig. Unverfängliche Themen bieten da deutlich weniger Angriffsfläche.
Austausch mit potenziellen Kunden: die Sinne auf Empfang stellen
Social Media international zu nutzen, bedeutet für alle Menschen auf der Welt ein offenes Ohr zu haben. Die Markt- und Zielgruppenrecherche sollte also hier vorausgehen, bevor Botschaften mit dem Gießkannenprinzip über den Märkten ausgegossen werden. Was gut ankommt, das erzählen die Social Media Nutzer gerne freiwillig. Also ist erst einmal zuhören und lesen die Devise, bevor die Strategie entworfen wird. Und diese Strategie sollte für jedes Land einzeln entwickelt werden. Lokale Anpassungen von Werbebotschaften sind also das A & O. Auch die Auswahl der Produkte und Dienstleistungen spielt eine große Rolle, wenn der Absatz stimmen soll.
Social Media nutzt sowohl Texte als auch Bilder und Audio- sowie Videodateien, um auf sich aufmerksam zu machen. Was die User gut finden, das teilen sie gerne. Und je mehr User eine Information teilen, desto mehr Bekanntheit erhält sie. Eine sehr effiziente und auch preiswerte Marketingstrategie.
Social Media bedient sich vieler Plattformen – welche ist wo die Richtige?
Twitter, Facebook, YouTube und das Business Netzwerk Xing sind in Deutschland und in ganz Nordeuropa sehr beliebt. Auch LinkedIn wird immer beliebter fürs Business-Networking in Europa. Franzosen ziehen allerdings Viadeo als Plattform für den geschäftlichen Austausch vor und Holländer bevorzugen Hyves.
Im asiatischen Raum verhält es sich allerdings ganz anders. Hier gelten QQ, Mixi, Xanga und Cyworld als wichtige Plattformen. Japaner nutzen in großer Mehrzahl Mixi.jp sowie Gree und Mobagetown. User in Hongkong fühlen sich auf Xanga zu Hause und Chinesen sind in der Mehrzahl auf Qzone und Renren unterwegs.
Brasilianer bevorzugen Orkut als Netzwerk. Gemeinsam mit den Chinesen lieben sie auch Blogs für den Austausch, während die Polen Nasza-klasa schätzen. Kaum ein Deutscher hat jemals diese Namen gehört. Aber wer international im Web Erfolg haben möchte, sollte sich damit auseinandersetzen.
Botschaften an Zielgruppen anpassen
Wer mit Menschen, die eine andere Sprache sprechen, ins Gespräch kommen möchte, braucht Unterstützung für die richtige Ansprache. Tweets eines deutschen Geschäftsmannes, die er über Twitter versendet, lesen meist nicht nur Deutsche. Zu den sogenannten Followern zählen häufig Menschen aus aller Welt, mit völlig anderem kulturellen Hintergrund. Selbst wenn Meldungen schnell mal eben in Fremdsprachen übersetzt werden, besteht die Gefahr der Missverständnisse. Am besten übernehmen Muttersprachler diese Aufgabe. Sie bringen neben sprachlichem Feingefühl auch kulturelles Hintergrundwissen mit. Ein erfahrener Übersetzer mit Wissen um kulturelle Eigenheiten weiß, wie man Fettnäpfchen umgeht.
Über den Autor: Christian Arno ist Gründer und Geschäftsführer des internationalen Übersetzungsbüro Lingo24 , der auf drei Kontinenten tätig ist. Folge Lingo24 auf Twitter @l24de.
Bildquellenangabe: Gerd Altmann / pixelio.de