Bisher war Online-Shopping vor allem nüchtern und zeitsparend. Mittlerweile geht der Trend im elektronischen Handel stark hin zum Persönlichen. Das hat auch Facebook erkannt und bietet Unternehmen an, auf Shops auf ihren Fanseiten einzubinden. Durch das schlechte Image des sozialen Netzwerks sind viele Nutzer skeptisch.
Social Commerce (auch: Social Shopping) wird immer beliebter. Dabei steht nicht (nur) das Shoppen im Vordergrund, sondern vor allem die aktive Beteiligung der Kunden und deren persönliche Beziehung untereinander. Zur Umsetzung dieses Trends kann mittlerweile sogar die Facebookseite hergenommen werden. Über Tabs ist es Unternehmen möglich, direkt auf ihrer Fanpage einen Shop einzubinden.
Einkaufen im Sozialen Netzwerk – klingt gut, aber wird dieses Angebot auch wirklich angenommen? Die vergleichsweise geringe Anzahl von Unternehmen, die auf ihren Facebookseiten einen Shop anbieten, spricht eher dagegen. Und auch das Ergebnis einer Umfrage von t3n.de zeigt, dass Facebook Shops bei den Kunden nicht den erhofften Anklang finden. Das Problem dabei liegt für die Befragten hauptsächlich in dem schlechten Ruf, der Facebook voraus eilt. Die Angst vor Datenmissbrauch bremst dieses Geschäftsmodell also deutlich aus.
Nichts destotrotz gibt es einige Unternehmen, die sich dazu entschieden haben, einen Online-Shop direkt auf ihren Fanseiten anzubieten. Besonders hervorheben möchte ich hierbei den Online-Ticketdienst Eventim und die Buchhandlungskette Thalia.
Während andere Facebook Shops häufig nur zum eigentlichen Online-Shop weiterleiten, ist der Eventim-Shop komplett in das soziale Netzwerk integriert. Nicht nur auswählen und bestellen, sondern auch gleich bezahlen kann der Kunde über Facebook. Hinsichtlich der aktiven Beteiligung der Kunden, die beim Social Commerce eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte, ist der Shop allerdings durchaus noch ausbaufähig. Es fehlt die Möglichkeit, Angebote mit den Freunden zu teilen, sie zu kommentieren oder mit einem „gefällt mir“ zu versehen. Und gerade darin liegt doch eigentlich der Reiz, direkt auf Facebook zu verkaufen: Die Kunden entdecken im Shop ein Produkt, das ihnen zusagt und teilen es mir ihren Freunden. Da sie sowieso schon auf Facebook sind, bereitet es ihnen schließlich keine großen Umstände.
Bei Thalia ist genau das sehr gut umgesetzt. Im Facebook-Shop kann das Produkt ausgewählt, geliked, kommentiert und geteilt werden. Zum Kauf wird man zwar auf den „normalen“ Online-Shop weitergeleitet, vielleicht ist aber genau das der richtige Weg. So muss das Unternehmen schließlich nicht befürchten, durch Facebooks schlechtes Image in Sachen Datenschutz mögliche Kunden zu verlieren.
Für Unternehmen, die ihre Facebookseite nicht durch einen Shop ergänzen wollen, bietet es sich an, sich an dieser Stelle einen besonderen Mehrwert für die Fans zu überlegen. Ein schönes Beispiel dafür liefert der Online-Schuhhändler Mirapodo. Statt einem Shop findet sich auf dessen Fanpage die „mirapodo-Auktion“. Durch regelmäßige Schuh-Auktionen, bei denen jeweils der kleinste einmalig gebotene Preis gewinnt, bleiben die Fans aktiv. Im Idealfall können so auch neue dazu gewonnen werden.
Auf Facebook shoppt nur, wer dem Netzwerk vertraut
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Auf Facebook shoppt nur, wer dem Netzwerk vertraut
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